Ich stelle vor: "Nanette" von Hannah Gadsby

Jimmy Carr ist ein okayer Comedian, schätze ich, aber strukturell unterscheiden sich seine Specials wenig von der Aufführung des Pausenclowns, der einen Setup-Punchline-Witz nach dem anderen erzählt. Die ausgezeichneten Comedians aber erzählen Geschichten. John Mulaney weiß, einen roten Faden durch seine Shows zu ziehen. Ali Wong genauso. Doch was Hannah Gadsby mit ihrem Stück "Nanette" abgezogen hat, ist die ganz große Kunst.

Das Special ist außerdem die emotionalste Stunde, die ich seit langem durchgemacht habe. (Beachtet, dass ich es nicht ein Comedy Special nenne.) Zu begründen, wieso es so gut ist, würde ihm die Wucht für neue Augen nehmen. So sehr es eine Vorstellung ist, über die man ewig reden kann, möchte ich hier nichts weiter tun, als darauf hinzuweisen, dass es "Nanette" auf Netflix gibt.

Es ist strukturell perfekt. Und inhaltlich brutal. Es beginnt als Comedy und endet in Tränen – nicht vor Lachen.

Und wenn ihr dann noch Nerven habt, zieht euch Cameron Espositos "Rape Jokes" rein. Das ist genauso gut.